Zweiter Block der Trainerausbildung bei Mike Geitner

Vom 29. Oktober bis 1. November 2015 fand der zweite Block meiner Trainerausbildung bei Mike Geitner in Rechtmehring (D) statt. Die Gruppe konnte es kaum erwarten, bis es zum nächsten Zusammentreffen kam. In unserem Whatsapp-Chat hatten wir uns in den vergangenen Wochen intensiv über spannende Themen der Pferdeausbildung, wie z.B. der natürlichen Schiefe, ausgetauscht, und Bilder von unseren Pferden und Übungsstunden gepostet.

Mike begrüsste uns mit einem kurzen Update und den News der vergangenen Wochen. Der mit Spannung erwartete Artikel zum Thema „Equiplace“ war in der Cavallo erschienen. Beim Equiplace handelt es sich um einen quadratischen Pausenplatz aus 4 weissen flachen Elementen, in denen sich das Pferd unter anderem in den Arbeitspausen der Equikinetik entspannen kann. Wenn sich das Pferd einmal daran gewöhnt hat, kann der Equiplace überall hin mitgenommen und dort eingesetzt werden, wo das Pferd sich entspannen soll. Es ist denkbar, dass man die weissen Elemente an ein Turnier mitnimmt, um einem sonst nervösen Pferd zu helfen „runter zu fahren“. Auch in der Freiarbeit, z.B. beim Apell, kann dieses einfache aber geniale Hilfsmittel eingesetzt werden. Die Equiplace-„Gassen“ und das Instruktionsbuch werden voraussichtlich ab Januar 2016 verfügbar sein.

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Bild: Mike Geitner erläutert Equiplace als Pausenplatz bei der Equikinetic

Hier gehts zum Video „Equiplace Pferdetraining“ auf der Cavallo-Seite:

http://www.cavallo.de/pferdevideos/video-equiplace-pferdetraining.1437826.233219.htm

In den folgenden drei Tagen hatten wir jeweils wieder morgens Theorie und nachmittags Praxis mit den Pferden in der Reithalle. Bereits am ersten Nachmittag wurde uns bewusst, dass es jetzt ernst gilt, denn wir mussten erstmals mit Mikrofon unterrichten. Zudem galt es, jemanden praktisch zu unterrichten und anzuleiten und gleichzeitig noch Theorie zu vermitteln. Zu unserem eigenen Erstaunen meisterten wir diese Aufgabe recht gut. Es war wirklich erfreulich zu sehen, wie professionell die Gruppe mit dieser neuen Situation umging. Am Donnerstag Nachmittag übten wir Positions- und Fahnenarbeit, was sich einmal mehr als recht tricky herausstellte. Die Equikinetic am Freitag Nachmitag beherrschten wir schon recht viel besser, denn wir hatten diese Aufgabe auch am meisten geübt. Neu dazu kam der Equiplace als Pausenplatz, der für einige der Pferde anfänglich noch etwas ungewohnt war. Am Samstag Nachmittag sahen und übten wir dann erstmals longierte Dualaktivierung mit Equiplace. Das war spannend und stellte für einige eine neue Herausforderung dar, denn das war dann wirklich Multitasking pur. Es machte aber sehr grossen Spass, und ich freue mich sehr, das Ganze mit Mirò und meinen Schülerinnen in den kommenden Wochen zu üben.

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Bild: Marion beim Unterrichten von Nicole und Reha-Pferd Monti
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Bild: Marion beim Unterrichten von Judith und Boa
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Bild: Boa macht Pause im Equiplace

Am Sonntag Morgen kam Günter Quecke zu Besuch, um uns die Grundlagen der Pferdeernährung und die Berechnung der Futterration näher zu bringen. Der 2.05 m lange sanfte Riese hat die Gruppe mit seinem Charme, aber auch mit seiner Sachkompetenz, sofort in seinen Bann gezogen. Das Thema Ernährung beim Pferd weckt wahrscheinlich in jedem Pferdemenschen Interesse, denn es gibt wirklich sehr viele verschiedene Meinungen und irgendwie kaum gemeinsame Nenner. Noch schwieriger ist es, sich im riesigen Angebot an Futter und Futterzusätzen zurecht zu finden.

Quintessenz ist, dass es beim Pferd ähnlich ist wie beim Menschen. Die plötzliche Rationierung des Futters beim Pferd führt zu Stress und nicht zur angestrebten Gewichtsabnahme, so dass jede Korrektur primär in Richtung Veränderung des Bewegungsmusters/Muskelaufbau gehen sollte. Mit Hilfe der Equikinetik haben wir ein relativ leicht umsetzbares Konzept zur Hand, das uns diesbezüglich weiterhelfen kann – glücklicherweise auch bei Reha- und übergewichtigen Pferden.

Danke, Günter, dass du uns die Basics überzeugend und auch plausibel näher gebracht hast, auch wenn einige (inklusive mir) bei der Futterrationenberechung oder besser gesagt –prüfung anfänglich etwas Mühe hatten. Mit ein bisschen Übung werden wir aber bald auch das schaffen.

Weitere Infos zu Günter Quecke unter www.classic-horses.de

In drei Wochen steht bereits der letzte Block an. Dann gilt es auch schon ernst: Am Ende des Blockes warten eine vierstündige schriftliche und eine mündliche/praktische Prüfung auf uns. Bis dahin gilt es, möglichst viel zu üben und die Theorie in- und auswendig zu lernen.